Wer eine PV Anlage konfektionieren möchte, steht vor der Aufgabe, verschiedene technische Komponenten perfekt miteinander abzustimmen. Dabei geht es nicht nur darum, Module aufs Dach zu setzen – sondern eine Photovoltaikanlage maßgeschneidert zu planen, sauber auszulegen und so zu konfigurieren, dass sie den bestmöglichen Ertrag liefert.
In diesem Artikel zeigen wir Schritt für Schritt, wie du eine PV Anlage professionell konfektionierst, welche Daten du benötigst und was unbedingt beachtet werden sollte.
Was bedeutet „PV Anlage konfektionieren“?
Eine PV Anlage zu konfektionieren bedeutet, alle technischen Komponenten so zusammenzustellen und auszulegen, dass sie optimal zur Dachfläche, zum Stromverbrauch und zu den elektrischen Rahmenbedingungen passen. Dazu gehören:
- passende Solarmodule
- richtiger Wechselrichter
- fachgerechte Stringplanung
- Montagesystem
- Speicher & Energiemanagement
- Sicherheits- und Schutzkomponenten
Beim Konfektionieren geht es darum, technisch und wirtschaftlich die beste Lösung zu finden – keine Standard-Pakete, sondern echte Maßarbeit.
Warum sollte man eine PV Anlage individuell konfektionieren?
1. Höhere Effizienz
Individuelle Auslegung = optimaler MPP-Bereich, saubere Strings, bessere Wechselrichterauslastung.
2. Bessere Wirtschaftlichkeit
Nur eine korrekt konfektionierte PV Anlage holt aus jedem Modul den maximal möglichen Ertrag heraus.
3. Zukunftssicherheit
Integration von:
- E-Auto
- Wärmepumpe
- PV-Speicher
- Smart Home
4. Längere Lebensdauer
Richtig ausgewählte und aufeinander abgestimmte Komponenten arbeiten deutlich zuverlässiger.
Die 7 Schritte: So konfektionierst du eine PV-Anlage richtig
1. Dach- und Standortanalyse
Eine fachgerechte Konfektion beginnt mit der Datengrundlage:
- Dachneigung & -ausrichtung
- Layout & verfügbare Fläche
- Verschattung (Kamine, Gauben, Bäume)
- Leitungswege & Elektroanschlusspunkt
- Statik & lokale Wind-/Schneelastzonen
Tools wie PV*SOL oder SolarEdge Designer helfen bei präziser Planung.
2. Solarmodule auswählen
Bei der Modulwahl spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Leistungsklasse (400–450+ Wp)
- Zelltechnologie (N-Type, TOPCon, HJT)
- Wirkungsgrad
- Temperaturkoeffizient
- Garantie (Produkt & Leistung)
- Optik (Full Black, Glas-Glas)
Wichtig:
Module müssen spannungs- und stromtechnisch zur geplanten Stringkonfiguration und zum Wechselrichter passen.
3. Wechselrichter für die PV Anlage konfektionieren
Der Wechselrichter ist das Herzstück der PV-Anlage. Bei der Konfektion sind entscheidend:
- MPP-Tracker Anzahl
- DC-Spannungsbereich
- Max. Eingangsstrom je Tracker
- Wirkungsgrad
- Schattenmanagement (z. B. SMA OptiTrac, Fronius Dynamic Peak Manager)
- Schnittstellen für Monitoring
Bei komplexen Dachflächen:
→ Einsatz von Optimierern oder Mikro-Wechselrichtern prüfen.
4. Stringplanung (zentrales Element beim Konfektionieren)
Eine sauber ausgelegte Stringplanung entscheidet über Leistung und Garantie.
Wichtig:
- Min/Max-Spannung im Betrieb & bei Kälte
- gleiche Stringlängen, wenn ein MPP-Tracker genutzt wird
- Stromstärken pro Modul beachten
- Verschattung in Strings trennen
- Reserve für spätere Erweiterungen einkalkulieren
Fehler bei der Stringplanung führen zu Leistungsverlust oder zu Garantieproblemen – deshalb absolut elementar beim PV Anlage konfektionieren.
5. Montagesystem passend zur Dachart konfigurieren
Je nach Dachtyp:
- Schrägdach: Dachhaken, Schienen, Stockschrauben
- Flachdach: ballastierte Systeme, aerodynamische Aufständerung
- Trapezblech: Direktbefestigung mit Modulklemmen
- Ziegeldach: z. B. K2 Systems, IBC, Novotegra
Entscheidend sind Windlast, Schneelast und die korrekte Lastverteilung.
6. Speicher richtig konfektionieren
Nicht jeder Speicher passt zu jeder PV-Anlage.
Wichtige Kriterien:
- Kompatibilität zum Wechselrichter
- nutzbare Kapazität
- Lade-/Entladeleistung
- Notstrom oder Ersatzstrom
- Wirkungsgrade
- Erweiterbarkeit
Speicher sollten für typische Haushalte zwischen 5–12 kWh dimensioniert werden.
7. Dokumentation & Inbetriebnahme
Eine vollständig konfektionierte PV Anlage enthält:
- Schaltplan
- Stringplan
- Datenblätter
- Zertifikate
- Inbetriebnahmeprotokolle
- Netzbetreiber-Anmeldung
- Zählerwechsel / Smart Meter
- Monitoring-Einrichtung
Ein sauber dokumentiertes System ist normgerecht, sicher und wartungsfreundlich.
Fazit: Eine PV Anlage zu konfektionieren bedeutet Effizienz, Qualität und Zukunftssicherheit
Das Konfektionieren einer PV Anlage ist der entscheidende Schritt, um maximale Erträge, lange Lebensdauer und wirtschaftlichen Betrieb sicherzustellen. Wer die Module, den Wechselrichter, das Montagesystem und die elektrische Auslegung sauber aufeinander abstimmt, erhält eine PV-Anlage, die optimal auf die eigenen Anforderungen zugeschnitten ist.