Forschung/Entwicklung

Forschung/Entwicklung
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Wussten Sie, dass Deutschland 3,14 % seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Forschung und Entwicklung (F&E) investiert? Damit liegt es weltweit auf Platz neun, knapp hinter Ländern wie der Schweiz und Japan. Dieser erstaunliche Prozentsatz verdeutlicht die immense Bedeutung, die technologischer Fortschritt und wissenschaftliche Innovation in der deutschen Wirtschaft haben.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, integrieren Großunternehmen Grundlagenforschung und ingenieurtechnische Entwicklung. Dies fördert nicht nur Innovationen, sondern steigert auch Produktion und Absatz. Hochschulinstitute hingegen sammeln durch Kooperationen mit der Industrie Drittmittel, während Unternehmen durch langfristige Forschungsprojekte ihre Zukunft sichern. Allerdings besteht die Gefahr, dass die Grundlagenforschung übergangen wird und damit vernachlässigt wird.

Wichtige Erkenntnisse

  • Deutschland investiert 3,14 % seines BIP in Forschung und Entwicklung.
  • Grundlagenforschung und ingenieurtechnische Entwicklung fördern Innovationen.
  • Kooperationen mit der Industrie sind entscheidend für Hochschulinstitute.
  • Langfristige Forschungsprojekte sichern die Zukunft von Unternehmen.
  • Gefahr der Vernachlässigung der Grundlagenforschung besteht.

Einführung in Forschung und Entwicklung

Der Begriff Forschung und Entwicklung (F&E) bezeichnet die gezielte Suche nach neuen Erkenntnissen, bei der wissenschaftliche Methoden angewendet werden. Forschung beinhaltet das Erwerben neuer Erkenntnisse, während Entwicklung das konkrete Anwenden in der Praxis umfasst. Dies umfasst sowohl die Ideengenerierung als auch die effektive Umsetzung dieser Ideen.

Der Prozess der Forschung und Entwicklung beinhaltet eine Vielzahl von Schritten wie Planung, Organisation und Kontrolle. Dabei können verschiedene Herausforderungen auftreten, unter anderem Probleme beim Technologietransfer, Effizienzbeurteilung und der Einzigartigkeit der herzustellenden Produkte. In Deutschland ist Volkswagen ein herausragendes Beispiel für erfolgreiche Forschung und Entwicklung, da das Unternehmen 2015 führend bei den F&E-Ausgaben war.

Forschung/Entwicklung ist ein zentraler Bestandteil vieler Branchen, die kontinuierlich nach neuen Technologien und Verfahren streben. Dazu gehören der Fahrzeugbau, die Automobilindustrie, der Maschinenbau und viele mehr. Diese Branchen schaffen ständig neue Stellen für Ingenieure und Techniker, was die Bedeutung der Ideengenerierung und Umsetzung neuer Technologien unterstreicht.

Hochschulen und Forschungsinstitute wie die Frauenhofer-Gesellschaft spielen eine entscheidende Rolle bei der Grundlagenforschung und der Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Sie stellen sicher, dass die Forschung/Entwicklung zu greifbaren Innovationen führt, die in unterschiedlichen Bereichen angewendet werden können.

Grundlagenforschung: Basics und Ziele

Die Grundlagenforschung zielt darauf ab, neues Wissen und Erfahrungen zu generieren, ohne dass ein direkter praktischer Nutzen im Vordergrund steht. Stattdessen wird die Wissensbasis durch das Entwerfen und Überprüfen von Theorien und Gesetzeshypothesen erweitert. Diese Art der Forschung ist maßgeblich dafür verantwortlich, das Verständnis komplexer Phänomene in verschiedenen Bereichen zu verbessern.

Ein Beispiel für die Bedeutung der Grundlagenforschung ist die Entdeckung des Riesenmagnetowiderstands, die zur Entwicklung von Festplatten mit Terabyte-Kapazität führte. Die Ergebnisse der Grundlagenforschung sind oft theoretischer Natur und liefern grundlegende Erkenntnisse, die später in der angewandten Forschung verwendet werden können. In den Sozialwissenschaften umfasst die Grundlagenforschung ein breites Spektrum von Themen, die vom Verständnis menschlichen Verhaltens bis zur Dynamik zwischenmenschlicher Beziehungen reichen.

Die Methoden der Grundlagenforschung beinhalten Ethnografie, Tiefeninterviews und Langzeitstudien. Diese Methoden tragen dazu bei, die soziale Konstruktion der Wirklichkeit zu verstehen, z.B. wie Kulturen und Sprachen unser Verständnis der Welt formen. Die Bindungstheorie in der Psychologie konzentriert sich auf die Untersuchung der Bindung zwischen einem Kind und einer Hauptbezugsperson und beleuchtet, wie diese Bindung das spätere Leben beeinflusst.

Grundlagenforschung spielt eine wesentliche Rolle in verschiedenen Branchen, einschließlich Bildung, Psychologie und Gesundheitswesen. In der Bildungsforschung trägt sie dazu bei, verschiedene Lernprozesse zu verstehen, was unerlässlich ist, da Lernende unterschiedliche Hintergründe haben. Psychologische Grundlagenforschung ist entscheidend für die Entwicklung von Theorien über menschliches Verhalten und mentale Prozesse.

Das Bundesforschungsministerium fördert die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung strategisch und langfristig orientiert. Dies beinhaltet auch die Förderung der Forschungsinfrastrukturen und Experimente, die am Rande des technisch Machbaren konzipiert und konstruiert werden. Die Bau- und Betriebsanforderungen für Großgeräte der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung sind Treiber für Technologien und Innovationen.

Angewandte Forschung und ihre Relevanz

Angewandte Forschung, auch Zweckforschung genannt, zielt darauf ab, wissenschaftliche Erkenntnisse in die praktische Anwendung zu überführen. Sie konzentriert sich auf die wirtschaftliche Nutzung des Wissens und löst spezifische, verbraucherorientierte Probleme. Diese Form der Forschung führt häufig zu Innovationen, die direkt im Markt eingesetzt werden können und erhebliche wirtschaftliche Vorteile bieten.

Die Hauptbereiche der angewandten Forschung umfassen die Entwicklung neuer Produkte und Technologien, wie zum Beispiel Elektronik und erneuerbare Energien, die Optimierung von Prozessen in der Produktion sowie die Entwicklung von Politiken und Unternehmensstrategien. Damit spielt die angewandte Forschung eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand.

Ein weiteres Ziel der angewandten Forschung ist die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen durch praktische Lösungen. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung neuer medizinischer Behandlungen, die direkt zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen. Es gibt mehrere Arten der angewandten Forschung, darunter:

  • Evaluative Forschung: Dies wird in Unternehmen eingesetzt, um Kosten zu senken und die Wirksamkeit von Programmen zu bewerten.
  • Forschung und Entwicklung: Diese Kategorie konzentriert sich auf die Schaffung neuer Produkte, die den Marktbedürfnissen entsprechen.
  • Aktionsforschung: Diese zielt darauf ab, reale Lösungen für spezifische Unternehmensprobleme zu finden.

Die Schritte zur Durchführung angewandter Forschung umfassen die Identifizierung des Problems, die Formulierung einer Hypothese, die Datenanalyse, die Interpretation der Ergebnisse und die Kommunikation der Resultate. Beispiele für angewandte Forschung in verschiedenen Bereichen sind unter anderem Verbesserungen in der Personalbeschaffung, Arbeitsmethoden im Bildungswesen und landwirtschaftliche Innovationen.

Zusammengefasst bietet angewandte Forschung nicht nur wertvolle Erkenntnisse und Lösungen für reale Probleme, sondern fördert auch die Innovationskraft in verschiedenen Branchen. Evidenzbasierte Entscheidungen in Politik und Wirtschaft basieren häufig auf den Ergebnissen dieser Forschung. Verbesserte Produkte, höhere Effizienz und Wettbewerbsvorteile können durch den praktischen Einsatz wissenschaftlicher Erkenntnisse erreicht werden.

Technologieentwicklung und Innovation

Die Technologieentwicklung schöpft aus Ergebnissen der Grundlagenforschung sowie aus praktischen Erfahrungen, um technische Lösungen für konkrete Probleme zu entwickeln. Ziel ist es, technologische Leistungspotentiale zu etablieren, die direkte praktische Anwendungen ermöglichen. Innerhalb der Zukunftsstrategie wurden sechs zentrale Zukunftsfelder definiert, die von 21 Mitgliedern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vorangetrieben werden.

Die Einführung der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation durch das Bundeskabinett im Dezember 2023 ist ein wichtiger Meilenstein. Dabei wurden sechs Handlungsfelder identifiziert, die sich auf die Stärkung der Rahmenbedingungen für Forschung und Innovation fokussieren. Hierzu zählen auch die technologische Führung in bestimmten Bereichen, deren Ausbau und die Erschließung neuer Felder.

Ein wesentlicher Bestandteil der technologische Kernkompetenzen besteht darin, den Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung zu verstärken. Für die Umsetzung wurden sechs Missionsteams aus verschiedenen Bundesministerien zusammengestellt. Diese Teams arbeiten an sechs definierten Missionen zur Transformationsgestaltung, die an zentrale Zukunftsfelder des Koalitionsvertrags angelehnt sind.

Die Bedeutung der technologischen Kernkompetenzen für die Entwicklung von Lösungen, die gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen, ist enorm. Projekte wie „Miteinander durch Innovation“ werden deshalb vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Programm finanziert Initiativen in den Bereichen „Digital unterstützte Gesundheit und Pflege“, „Lebenswerte Räume“ sowie „Methodische und technologische Grundlagen interaktiver Technologien“.

Diese Initiativen betonen, dass interaktive Technologien, die individualisierbar sind, vielseitig zu gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen können. Eine ganzheitliche Forschungsperspektive, welche die Mensch-Technik-Interaktion nicht nur als technisches Problem betrachtet, wird verfolgt. Die Gesundheit wird dabei als wesentliche Basis für Lebensqualität betrachtet, wobei neue Technologien große Chancen bieten, diese zu erhalten oder sogar zu verbessern.

Ziel ist es, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern, um innovative technologische Lösungen für wichtige Anwendungen zu finden. Ethische, rechtliche und soziale Überlegungen werden von Anfang an in den Entwicklungsprozess integriert, um die Auswirkungen neuer Technologien auf die Gesellschaft zu berücksichtigen.

Die Technologiefelder im Fokus der Zukunftsstrategie zielen darauf ab, Deutschlands Technologieführerschaft zu erhalten, auszubauen und in neuen Feldern zu erringen. Dies umfasst auch die Definition von Zielen, Meilensteinen und Prioritäten in der Forschungs- und Innovationspolitik für die kommenden Jahre. So will Deutschland die vielfältigen Herausforderungen mit innovativen Technologien bewältigen und damit langfristigen Fortschritt sichern.

Produktentwicklung: Vom Konzept zum Markt

Die Produktentwicklung umfasst die Konstruktion und Vorentwicklung neuer Produkte, beginnend mit der Ideenphase bis hin zur Marktreife. Dieser Prozess kann in vier Hauptphasen unterteilt werden:

  1. Chancenidentifikation
  2. Konzeptentwicklung
  3. Design und Technik
  4. Markteinführung

Zu Beginn des Prozesses stehen die Analyse aktueller Kundenbedürfnisse und zukünftiger Trends im Vordergrund. Innovative Ideen werden mittels Brainstorming, kreativen Workshops oder Innovationssoftware generiert und bewertet.

Stakeholder haben unterschiedliche Erwartungen an Produkte: Kunden betonen Benutzerfreundlichkeit, während interne Stakeholder auf Kostenstruktur und Produktionsskalierbarkeit achten. Die Umsetzung erfordert projektbasierte Ansätze:

  • Erstellung detaillierter Projektpläne
  • Verwendung agiler Projektmanagementmethoden
  • Entwicklung von Prototypen

Die Markteinführung wird durch umfassende Produkt- oder Prototypentests vorbereitet, um Risiken zu minimieren und Fehler frühzeitig zu erkennen. Externe Marktforschungsunternehmen sind oft zu Beginn involviert, um beim Analysieren von Kundenbedürfnissen und bei der Bewertung von Ideen zu helfen.

Produktforschung ist essenziell für die erfolgreiche Positionierung neuer Produkte auf dem Markt und die Anpassung bestehender Produkte an die Kundenwünsche. Methoden der Produktforschung, wie Preisforschung, Produkttests, Konzepttests und Marktpotenzialanalysen, liefern wertvolle Daten zur Produktoptimierung.

Durch kontinuierliche Produktforschung können Unternehmen rechtzeitig Veränderungen in den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden erkennen und darauf reagieren. Effektive Instrumente ermöglichen eine erfolgreiche Positionierung und Optimierung des gesamten Produktlebenszyklus.

Experimentelle Entwicklung und neue Verfahren

Die experimentelle Entwicklung spielt eine zentrale Rolle in der modernen Forschung und Entwicklung, speziell für viele mittelständische Unternehmen. Nach dem Forschungszulagengesetz müssen Projekte entweder der Grundlagenforschung, der industriellen Forschung oder der experimentellen Entwicklung zugeordnet werden. Letztere ist entscheidend für die Entwicklung neuer oder verbesserter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.

Diese systematische Nutzung von Erkenntnissen aus der Forschung ist darauf ausgerichtet, bestehende Materialien und Technologien durch neue Produktionsprozesse zu optimieren oder vollständig neue Ansätze zu entwickeln. Die experimentelle Entwicklung umfasst somit die Entwicklung von Prototypen, Pilotprojekten sowie die Erprobung und Validierung neuer Produkte. Unterschiedliche Industrien profitieren durch die Produktion von Vorserien, die für die Zertifizierung durch externe Parteien notwendig sind.

Ein wesentlicher Aspekt der experimentellen Entwicklung ist die technologische Innovation, die nicht durch routinemäßige Entwicklungen realisiert werden kann. Der Fokus liegt hier auf der originalen Nutzung und Kombination von vorhandenem Wissen, um bedeutende Fortschritte zu erzielen. Dies setzt technisches Fachwissen und langjährige Erfahrung voraus, um die Neuartigkeit und die Unsicherheit einer Entwicklung richtig einschätzen zu können.

Zudem spielt die Förderfähigkeit von Projekten eine bedeutende Rolle. Es gibt Boni, zum Beispiel einen 15-Prozent-Aufschlag für kooperative Unternehmen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie eine bis zu 25-Prozent-Förderquote für experimentelle Entwicklungen. Hochschulen und Forschungsinstitute können sogar eine Förderung von bis zu 100 Prozent erhalten. Ziel ist es, die technologischen Entwicklungen und innovativen Verfahren zielführend zu unterstützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die experimentelle Entwicklung und neue Produktionsprozesse wesentlich zur Steigerung der Innovationskraft von Unternehmen beitragen. Sie fördern die Wettbewerbsfähigkeit und ermöglichen den Zugang zu neuen Märkten. Durch die gezielte Unterstützung und Förderung dieser Projekte wird der technologische Fortschritt weiter vorangetrieben.

Rolle der Marktanalyse in Forschung und Entwicklung

Die Marktanalyse spielt eine zentrale Rolle in der Forschung und Entwicklung (F&E), da sie wertvolle Einblicke in Marktanforderungen und Verbraucherbedürfnisse bietet. Ohne eine fundierte Marktanalyse könnten F&E-Aktivitäten ins Blaue laufen und das Risiko von Misserfolgen steigt erheblich.

Marktanalyse umfasst die systematische Untersuchung eines Marktes und beinhaltet die Analyse der Wettbewerbssituation, Zielgruppen und Trends. Diese Analyse dient als Grundlage zur Festlegung von Unternehmenszielen und Marketingstrategien und kann sowohl zeitpunktbezogen als auch zeitraumbezogen erfolgen.

Typische Anlässe für eine Marktanalyse sind Markteintritt, Produkteinführung und Produktneugestaltung. Dabei sind insbesondere folgende Elemente wichtig:

  • Die Definition des Zielmarktes, um die genaue Zielgruppe zu identifizieren.
  • Die Analyse der Marktgröße und -entwicklung, um das Marktvolumen zu verschiedenen Zeitpunkten und über Zeiträume hinweg zu bestimmen.
  • Die Untersuchung der Wettbewerbslandschaft, wobei Key Player herausgearbeitet und dokumentiert werden.
  • Eine Potenzialanalyse, um die zukünftige Entwicklung des Marktes und die Wettbewerbsdynamik zu prognostizieren.

Ein umfassender Marktanalyse-Prozess umfasst das Festlegen der Themenstellung, die Auswahl der Beteiligten und die Durchführung der Analyse in enger Abstimmung mit dem Team. Dabei werden sowohl Sekundärdaten, wie sie von Statistikanbietern wie dem Statistischen Bundesamt oder Statista bereitgestellt werden, als auch Primärdaten durch eigene Marktforschung genutzt.

Gerade bei großen Marktlücken können Befragungen und Interviews, die online, telefonisch oder vor Ort durchgeführt werden, aufschlussreich sein. Professionelle Marktforschungsinstitute unterstützen bei umfassenden Analysen mit bewährten Methoden. Die damit verbundenen Kosten variieren je nach Umfang und Art der Befragung.

Insgesamt trägt eine fundierte Marktanalyse wesentlich dazu bei, dass das Produktdesign optimal auf die Bedürfnisse des Marktes abgestimmt wird. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass neue Produkte und Dienstleistungen erfolgreich am Markt platziert werden können.

Umweltaspekte in Forschung und Entwicklung

Die Integration von Umweltaspekten in die Forschung und Entwicklung ist entscheidend, um nachhaltige Technologien und Produkte zu entwickeln, die die ökologischen Auswirkungen minimieren. Am 30. Oktober fand die feierliche Verleihung des 30. Deutschen Umweltpreises statt, bei der unter anderem Myriam Rapior und Kathrin Muus für ihre herausragenden Leistungen im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft geehrt wurden. Ihre Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie der Schutz der Umwelt mit den Interessen von Landwirten und Verbrauchern in Einklang gebracht werden kann.

Unternehmen wie Point Blank setzen verstärkt auf umweltfreundliche Praktiken. Als CO2-neutral zertifiziertes Unternehmen verzichtet Point Blank auf Inlandflüge und nutzt regionale Beschaffungen für Arbeitsmaterialien und Werkstattbedarf. Durch die Reduktion des Heizenergieverbrauchs in Bürogebäuden und die Minimierung des Ressourcenverbrauchs tragen sie aktiv zur *Nachhaltigkeit* bei.

Deutschlands Engagement im Bereich *Umwelt* und Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in der hohen Anzahl von Patentanmeldungen für Klimaschutztechnologien wider. Zwischen 1991 und 2016 stieg die Anzahl der Patentanmeldungen in diesem Bereich mehr als doppelt so stark an wie die Gesamtanzahl der Patentanmeldungen. Deutschland ist für 13,5 Prozent der globalen Patentanmeldungen für Umweltschutztechnologien verantwortlich und gehört zusammen mit Japan und den USA zu den drei wichtigsten Anmeldern.

Ein bedeutender Fortschritt im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz ist die Erweiterung der Ökodesign-Richtlinie am 1. Oktober 2019. Diese Vorgaben zielen darauf ab, den Anteil energieeffizienter Produkte auf dem EU-Binnenmarkt stetig zu erhöhen und ineffiziente Geräte auszuschließen. Dies zeigt, dass die Forschung und Entwicklung nicht nur auf technologische Innovationen abzielt, sondern auch auf die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Förderung der Nachhaltigkeit.

Der Einsatz umweltfreundlicher Forschung ist in Deutschland weitreichend. Das Forschungsprogramm des Umweltbundesamtes (UBA) erstreckt sich über verschiedene Bereiche, von der Stoffidentifikation über Bewertungsansätze bis hin zu Studien im Bereich Gewässerschutz und Produktrecht. So nutzt der Fachbereich Chemikaliensicherheit eigene Laboratorien und Forschungseinrichtungen zur Untersuchung regulierungsbedürftiger Stoffe aufgrund ihrer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

Einer der wesentlichen Bestandteile der Forschung des UBA ist die Unterstützung von Akteuren durch fachliche Gutachten und wissenschaftliche Studien. Die jährliche Forschungsplanung sowie der Überblick aktueller von UBA finanzierter Projekte im Bereich REACH bieten eine transparente Informationsbasis für zukünftige umweltfreundliche Entwicklungen.

Finanzierung und Investitionen in Forschung und Entwicklung

Die Finanzierung von Forschung und Entwicklung (F&E) spielt eine zentrale Rolle für die Förderung von Innovationen in Deutschland. Im Jahr 2020 investierte Deutschland 106,6 Milliarden Euro in F&E, was 3,13% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprach. Diese Investitionen sind entscheidend, um Deutschland als führendes Innovationszentrum zu positionieren.

Ein bemerkenswerter Aspekt der F&E-Finanzierung in Deutschland ist die Rolle des privaten Sektors. Rund zwei Drittel der F&E-Ausgaben stammen aus dem Unternehmenssektor, der 2021 allein 75,8 Milliarden Euro für interne F&E ausgab, was einem Anstieg von 6,7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Darüber hinaus betrugen die externen F&E-Ausgaben, bei denen Unternehmen F&E-Aufgaben an andere Organisationen auslagern, 26,6 Milliarden Euro im Jahr 2021, ein Anstieg von 16% im Vergleich zum Vorjahr.

Die Bundesregierung spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle bei der F&E-Finanzierung. Die Ausgaben des Bundes für Forschung und Entwicklung haben sich von 2005 bis 2020 mehr als verdoppelt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellte etwa 59% des F&E-Budgets bereit. Zudem finanziert die EU mit Programmen wie Horizon 2020 und Horizon Europe wichtige Forschungsinitiativen in Deutschland. Zwischen 2014 und 2020 flossen durchschnittlich 1,43 Milliarden Euro pro Jahr aus dem Horizon 2020 Programm in deutsche F&E-Projekte. Im Rahmen des Horizon Europe Programms (2021-2027) wurde Deutschland bisher 1 Milliarde Euro für F&E-Projekte zugesprochen.

Auch die Finanzierung von Universitäten und Nicht-Universitäts-Forschungseinrichtungen ist ein bedeutender Teil der Gesamtstrategie. Es gibt 428 Universitäten in Deutschland, die rund 145.000 Personen im Bereich F&E beschäftigen. Außerdem finanzieren Bund und Länder nicht-universitäre Forschungseinrichtungen wie die Helmholtz-Gemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Max-Planck-Gesellschaft. Diese Institutionen tragen erheblich zur Exzellenz der deutschen Forschung bei.

Deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben somit vielfältige Finanzierungsquellen zur Verfügung, um sowohl interne als auch externe F&E-Projekte zu unterstützen. Die Investitionen fördern nicht nur technologische Durchbrüche, sondern sie sichern auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Der stetige Anstieg der F&E-Investitionen in Deutschland zeugt von einem starken Engagement gegenüber Innovation und Wissensfortschritt.

Forschung/Entwicklung in Deutschland im globalen Vergleich

Deutschland hat eine bedeutende Stellung in der globalen Forschung und Entwicklung. Mit knapp 3% seines Bruttoinlandsprodukts (BIP), das in F&E investiert wird, liegt Deutschland weltweit auf dem vierten Platz. Im Ländervergleich führt Südkorea mit 4,3% des BIPs für F&E, gefolgt von Israel mit 4,1% und Japan mit 3,6%. Trotz dieser Konkurrenz zeigt die deutsche Forschungslandschaft bemerkenswerte Stärke und Innovationskraft.

Ein wesentlicher Faktor für die globale Position Deutschlands sind die hohen Investitionen der Industrie in Forschung und Entwicklung. Allein im Jahr 2018 investierte die Wirtschaft 68,8 Prozent von insgesamt 104,8 Milliarden Euro in diesen Bereich. Chemie- und Pharmaunternehmen, wie in einer aktuellen Erhebung gezeigt, gehören zu den führenden Patentanmeldern. Unternehmen wie BMW, Daimler und Siemens sind ebenso entscheidend für die Innovationskraft des Landes, indem sie kontinuierlich neue Technologien entwickeln und patentieren.

Deutschland hat auch in Bezug auf die Anzahl der Forscher pro Million Einwohner weltweit einen beachtlichen Platz, nämlich Rang 14. Diese starke Forschungsinfrastruktur, ergänzt durch die Hightech-Strategie der Bundesregierung, zielt darauf ab, Deutschland von einem Erfinderland in eine Innovationsnation zu transformieren. Trotz bestehender Herausforderungen, wie der verstärkte Wettbewerb durch Länder wie China, bleibt Deutschland ein Schlüsselfaktor im globalen Innovationsgeschehen und stärkt kontinuierlich seine Position im internationalen Ländervergleich.

FAQ

Q: Was versteht man unter Forschung und Entwicklung?

A: Forschung und Entwicklung (F+E) umfassen alle geplanten und systematischen Aktivitäten, die darauf abzielen, neues Wissen zu erwerben und dieses in wissenschaftliche Innovationen und technologischen Fortschritt umzuwandeln. Dies wird durch Forschung/Entwicklung, wissenschaftliche Methoden und Ideengenerierung erreicht.

Q: Was ist das Ziel der Grundlagenforschung?

A: Die Grundlagenforschung zielt darauf ab, die Wissensbasis zu erweitern und neue Theorien und Gesetzeshypothesen zu formulieren. Es geht nicht um einen direkten praktischen Nutzen, sondern um das Generieren von Wissen und Erfahrungen, die für die spätere Technologieforschung und Innovation wichtig sind.

Q: Wie unterscheidet sich angewandte Forschung von Grundlagenforschung?

A: Angewandte Forschung, auch Zweckforschung genannt, fokussiert sich auf die wirtschaftliche Nutzung des erworbenen Wissens und ist auf praktische Anwendungen ausgerichtet. Im Gegensatz zur Grundlagenforschung zielt sie darauf ab, spezifische verbraucherorientierte Probleme zu lösen und Innovationen zu schaffen, die direkt im Markt verwendet werden können.

Q: Was versteht man unter Technologieentwicklung?

A: Technologieentwicklung bezieht sich auf die Nutzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung und praktischen Erfahrungen zur Schaffung technischer Lösungen für konkrete Probleme. Sie baut technologische Kernkompetenzen auf und treibt den technologischen Fortschritt voran.

Q: Was umfasst die Produktentwicklung?

A: Die Produktentwicklung umfasst die Ideenfindung, Produktdesign, Entwürfe von Produktkonzepten, den Bau von Funktionsmustern und die eigentliche Entwicklung marktfähiger Produkte. Ziel ist es, durch strategisches Innovationsmanagement und effektives Prototyping neue Produkte erfolgreich am Markt zu positionieren.

Q: Was bedeutet experimentelle Entwicklung?

A: Experimentelle Entwicklung bezieht sich auf die systematische Nutzung neuer Erkenntnisse aus Forschung und praktischen Erfahrungen zur Entwicklung neuer Materialien, Produkte oder Verfahren. Ziel ist die Verbesserung bestehender Produktionsprozesse und die Förderung technologischer Innovationen.

Q: Welche Rolle spielt die Marktanalyse in Forschung und Entwicklung?

A: Marktanalysen sind entscheidend, um Einblicke in Marktanforderungen und Verbraucherbedürfnisse zu gewinnen. Diese Informationen helfen dabei, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auszurichten, um sicherzustellen, dass die entwickelten Produkte und Dienstleistungen marktgerecht und wettbewerbsfähig sind.

Q: Wie werden Umweltaspekte in Forschung und Entwicklung integriert?

A: Die Integration von Umweltaspekten in F+E ist wesentlich, um nachhaltige Technologien und Produkte zu entwickeln, die ökologische Auswirkungen minimieren. Dies trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern erhöht auch die soziale Akzeptanz und Marktchancen für umweltfreundliche Innovationen.

Q: Warum ist die Finanzierung von Forschung und Entwicklung wichtig?

A: Die Finanzierung ist essentiell, um die notwendigen Ressourcen für innovative Projekte bereitzustellen. Sie umfasst die Budgetplanung, den Kapitalbedarf für F+E-Projekte und die strategische Allokation von Mitteln. Dadurch wird der langfristige Erfolg und die Nachhaltigkeit von Forschungsinitiativen gewährleistet.

Q: Wie steht Deutschland im globalen Vergleich bei Forschung und Entwicklung?

A: Deutschland ist einer der führenden Akteure im Bereich Forschung und Entwicklung auf globaler Ebene. Mit hohen Investitionen und einer starken Forschungsinfrastruktur sichert sich Deutschland eine Spitzenposition im internationalen Innovationswettbewerb.
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