
Wussten Sie, dass die Produktion von chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) in den 1990er Jahren in Deutschland jährlich etwa 50.000 Tonnen Monochlortoluole umfasste? Diese Industriechemikalien fanden breite Anwendung in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen, vom chemischen und pharmazeutischen Sektor bis hin zur Lebensmittelindustrie. Trotz ihrer Nützlichkeit haben CKW erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken aufgezeigt.
Die Entdeckung chlorierter Kohlenwasserstoffe reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, mit kommerziellen Anwendungen, die in den 1920er Jahren begannen. Besonders Tri- und Perchlorethylen wurden in offenen Systemen verwendet, was zu einem erheblichen Eintrag in die Umwelt führte. Erst seit Mitte der 1980er Jahre sind die Risiken dieser Substanzen für die Umwelt erkannt und die Produktion und Nutzung stark reguliert worden, was einen signifikanten Rückgang ihrer Verwendung in Europa zur Folge hatte.
Die Rolle von CKW als Lösungsmittel und Reinigungsmittel in der Industrie bleibt dennoch von großer Bedeutung. Die verschiedenen Anwendungen von CKW lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen: Reinigungs- und Lösungsmittel, chemische Produktion, Produkte wie Farben und Klebstoffe und die Herstellung von Kunststoffen wie PVC. Die Umweltschutzbemühungen seit den 1980er Jahren haben jedoch die Risiken neuer Kontaminationen von Boden und Grundwasser reduziert.
In den kommenden Abschnitten werden wir die Eigenschaften, Anwendungen und Auswirkungen von CKW näher beleuchten sowie mögliche Alternativen und die neuesten Entwicklungen im Umweltschutz vorstellen. Unsere Reise beginnt mit einer detaillierten Einführung, die die Definition und Klassifikation von CKW sowie ihre historische Entwicklung in Europa umfasst.
Einführung zu chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW)
Chlorierte Kohlenwasserstoffe, einschließlich Tri- und Perchlorethylen, wurden aufgrund ihrer hervorragenden Lösungsmittelfähigkeiten weit verbreitet eingesetzt. Chlorierte Verbindungen sind spezifische Chemikalien, die durch das Ersetzen von Wasserstoffatomen in Kohlenwasserstoffen durch Chloratome entstehen.
Definition und Klassifikation von CKW
Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) können in verschiedene Klassen unterteilt werden, basierend auf der Anzahl der gebundenen Chloratome und der Struktur der Kohlenwasserstoffkette. Zu den bekanntesten CKW gehören Dichlormethan, Trichlorethylen und Tetrachlorethylen. Diese Chemikalien sind durch ihre hohe Beständigkeit und geringe Reaktivität gekennzeichnet, was sie ideal für diverse industrielle Anwendungen macht.
Historische Entwicklung und Produktion in Europa
Die Produktion von CKW begann in Europa bereits in den 1920er Jahren und erlebte im Laufe des 20. Jahrhunderts einen erheblichen Anstieg. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch die steigenden Anforderungen der europäischen Industriegeschichte im Bereich der chemischen Reinigungsprozesse und anderer industrieller Anwendungen angetrieben. CKW spielten dabei eine wichtige Rolle in der pharmazeutischen, Lebensmittel- und chemischen Industrie.
Ausgabe des Handbuchs | Änderungen |
---|---|
Zweite Edition (1988) | Erhebliche Änderungen in den Vorschriften bezüglich chlorierter Lösungsmittel |
Dritte Edition (2000) | Erhöhter Schwerpunkt auf moderne Systeme zur sicheren und nachhaltigen Nutzung |
Vierte Edition | Neue Empfehlungen für Lagerausrüstung im Einklang mit aktuellen Technologiestandards |
Fünfte Edition | Updates zu Lösungsmittelreinigung, Umgang mit Lösungsmittelabfällen und persönlicher Schutzausrüstung |
Stoffeigenschaften von CKW
Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), definiert als Substanzen, die neben Kohlenstoff und Wasserstoff auch Chlor enthalten, weisen spezifische physikalische und chemische Eigenschaften auf. Diese Eigenschaften beeinflussen ihre Verteilung in verschiedenen Umweltmedien und sind von großer Bedeutung für ihre industrielle Nutzung.
Physikalische und chemische Eigenschaften
CKW zeichnen sich durch geringe Wasserlöslichkeit und hohen Dampfdruck aus. Zu den bekannten Beispielen zählen 1,1,1-Trichlorethan, Trichlorethen (Trichlorethylen) und Tetrachlorethen (Perchlorethylen). CKW haben eine hohe Lösungsfähigkeit für unpolare Verunreinigungen wie Öle und Fette und bieten eine schnelle, rückstandslose Trocknung gereinigter Oberflächen. Sie sind nicht brennbar, was einen sicherheitstechnischen Vorteil darstellt.
Verteilung in Umweltmedien
Die geringen Wasserlöslichkeit und der hohe Dampfdruck beeinflussen die Umweltauswirkungen von CKW. Diese Substanzen tendieren dazu, sich in der Luft zu verflüchtigen und können sich im Grundwasser und Boden ansammeln. Der Einfluss der VOC-Verordnung reguliert die durch CKW verursachten Emissionen und Entsorgungsrichtlinien. Trotz moderner Reinigungstechniken und Regulierungen bleibt die Entsorgung von CKW problematisch, da sie als Sondermüll behandelt werden müssen. Eine korrekte Verbrennung erfordert Spezialanlagen, um die Gefahr von Salzsäurebildung und Dioxin-Emissionen zu minimieren.
Die Verteilung und die besonderen Herausforderungen, die mit CKW verbunden sind, erfordern spezifische Maßnahmen zur Überwachung und Behandlung, um langfristige Umweltschäden zu vermeiden.
Einsatz von CKW in der Industrie
Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) finden in industriellen Prozessen aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften breite Anwendung. Ihre Fähigkeit, Fette, Öle und andere unpolare Substanzen effizient zu lösen, macht sie besonders wertvoll in verschiedenen Branchen. Diese Substanzen bieten eine hohe Löslichkeit und ermöglichen eine schnelle, rückstandslose Trocknung von gereinigten Oberflächen, was sie ideal für spezifische Anwendungen macht.
Reinigungs- und Lösungsmittel
In der Industriereinigung spielen CKW eine wesentliche Rolle, insbesondere beim Entfernen von hartnäckigen Verschmutzungen. Sie bieten eine nicht brennbare Alternative und reduzieren somit das Risiko von Bränden und Explosionen während des Reinigungsvorgangs. Die daraus resultierenden sauberen Oberflächen sind essentiell für die anschließende Verarbeitungsqualität in verschiedenen Produktionsprozessen. Ein großer Vorteil hierbei ist, dass CKW eine sehr gute Löslichkeit von unpolaren Verunreinigungen wie Ölen und Fetten aufweisen.
Chemische und pharmazeutische Anwendungen
Im Bereich der chemischen und pharmazeutischen Industrie sind CKW ebenfalls von großer Bedeutung. Sie werden häufig bei pharmazeutischen Extraktionen genutzt, da sie eine effektive Lösungsmittelalternative darstellen. Besonders in der Extraktion von Wirkstoffen, die für Medikamente und andere pharmazeutische Produkte essentiell sind, sind CKW unentbehrlich. Zusätzlich tragen sie zur Reinheit und Wirksamkeit der Endprodukte bei, was die hohe Qualität in der pharmazeutischen Produktion sicherstellt.
Anwendungsbereich | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Industriereinigung | Hohe Löslichkeit, keine Brandgefahr | Problematische Entsorgung, Sondermüll |
Pharmazeutische Extraktionen | Effektive Extraktion von Wirkstoffen | Gesundheitsrisiken, strenge regulatorische Vorgaben |
Umweltverhalten und Auswirkungen von CKW
Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) wie Trichlorethylen und Perchlorethylen haben weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt. Ein wesentlicher Aspekt ist ihre Verteilung im Boden und Grundwasser sowie ihre biologische Abbaubarkeit. Diese Themen sind entscheidend für den Umweltschutz und die nachhaltige Nutzung unseres Planeten.
Verteilung im Boden und Grundwasser
Nach Freisetzung verteilen sich CKW schnell im Boden und können ins Grundwasser gelangen. Diese Kontamination kann auf unterschiedliche Quellen wie Industrieverfahren oder unsachgemäße Entsorgung zurückgeführt werden. Lösungsmittelverluste bei offenen Anlagen betragen etwa 0,1 – 0,2 kg/kg Reinigungsgut (10 – 20 %), während sie bei modernen Maschinen nur 0,005 – 0,006 kg/kg Reinigungsgut (0,5 – 0,6 %) ausmachen. Jedoch verursachen Emissionen aus Abfällen immer noch rund 94 % der Gesamtverluste an Lösungsmitteln.
Biologische Abbaubarkeit
Die biologische Abbaubarkeit von CKW ist ein kritischer Faktor. Leider zeigen CKW eine schlechte Abbaubarkeit in der Umwelt, was zu langfristigen Belastungen führt. Vielerorts wurden nachweislich persistente organische Schadstoffe (POPs) entdeckt, die schwer zu eliminieren sind. Studien von 1995 bis 2000 entwickelten Probenahme- und Analysemethoden zur Kontrolle der Stoffeinträge und Emissionsminderungen. Trotz der Forschungserfolge bleibt der biologische Abbau von CKW eine Herausforderung, die nachhaltige Umweltschutzmaßnahmen erfordert.
Lösungsmittelverluste | Anteil |
---|---|
Offene Anlagen | 0,1 – 0,2 kg/kg Reinigungsgut (10 – 20 %) |
Geschlossene Anlagen | 0,02 – 0,05 kg/kg Reinigungsgut (2 – 5 %) |
Moderne Maschinen | 0,005 – 0,006 kg/kg Reinigungsgut (0,5 – 0,6 %) |
Emissionen aus Abfällen | ca. 94 % |
Gesundheitsrisiken durch CKW
Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) sind aufgrund ihrer Toxizität und langfristigen Gesundheitseffekte, einschließlich Krebsrisiko und neurologischer Störungen, eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit. Chronische Exposition gegenüber CKW am Arbeitsplatz kann zur Organtoxizität führen, wobei Leber und Nieren besonders gefährdet sind.
Die Arbeitsplatzsicherheit ist entscheidend, um die Gefahren der chronischen Exposition zu minimieren. Um dies zu erreichen, sind strenge Expositionskontrollen und regelmäßige Gesundheitsüberwachungen unerlässlich. Sicherheit am Arbeitsplatz umfasst auch die Nutzung geschlossener Systeme und die Einhaltung von Grenzwerten.
Um das Risiko zu mindern, sollten Arbeitnehmer in der Industrie ausreichende Schulungen erhalten und persönliche Schutzausrüstungen nutzen. Die Toxizität von CKW erfordert zudem regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen der Arbeitsplatzsicherheitsvorschriften, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen.
Besonders kritisch ist der Umgang mit CKW in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, wo die Expositionsmengen am höchsten sind. Hier sind Maßnahmen zur Minimierung der Emissionen in die Umwelt ebenso wichtig, um die Gesundheit der Allgemeinbevölkerung zu schützen.
Zusammengefasst bleibt die Kontrolle der Toxizität, die Gewährleistung der Arbeitsplatzsicherheit und die Vermeidung der chronischen Exposition zentrale Aspekte im Umgang mit CKW, um langfristige gesundheitliche Schäden zu verhindern.
Regulierungen und Grenzwerte für CKW
Internationale und nationale Vorgaben regulieren die Verwendung von CKWs, setzen Grenzwerte fest und fördern Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung von Umwelt- und Gesundheitsschäden. Diese Regelungen sind entscheidend zur Kontrolle der Emissionen und zur Förderung sicherer Handhabungspraktiken. Eine der wichtigsten Grenzwerte für CKW ist die maximale erlaubte Konzentration in Trinkwasser, die auf 1 µg/L festgelegt wurde.
Internationale und nationale Vorgaben
Die „Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen“ (GefStoffV) spielt eine zentrale Rolle im deutschen Umweltrecht. Diese Verordnung legt Sicherheitsstandards und Grenzwerte für CKWs sowie andere schädliche Stoffe fest. CKW-Konzentrationen in der Luft am Arbeitsplatz sind ebenfalls geregelt, mit verschiedenen Grenzwerten wie der Maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK), der biologischen Toleranzwert (BAT) und der Technische Richtkonzentration (TRK).
- MAK: Maximale Arbeitsplatzkonzentration
- BAT: Biologischer Toleranzwert
- TRK: Technische Richtkonzentration
Schutzmaßnahmen und Handhabung
Zur Einhaltung der Sicherheitsstandards und Grenzwerte für CKWs sind diverse Schutzmaßnahmen notwendig. Innovative In-situ-Sanierungsverfahren haben sich als effektiv erwiesen und reduzieren CKW-Konzentrationen um bis zu 90% in behandelten Gebieten. Diese Verfahren erfordern jedoch umfassende physikalische, chemische und biologische Kenntnisse.
Industriesektor | Prävalenz von CKW-Kontaminationen |
---|---|
Reinigungsindustrie | 70% |
Fertigungsindustrie | 20% |
Abfallwirtschaft | 10% |
In Deutschland wurde die Anwendung der In-situ-Verfahren im Rahmen des Länderfinanzierungsprogramms „Wasser, Boden und Abfall“ evaluiert. Obwohl erste Auswertungen von Sanierungsfällen positiv sind, muss der Erfolg wissenschaftlich noch umfassend bewiesen werden. Planer und Genehmigungsbehörden stehen vor hohen Anforderungen, da Grenzwerte eingehalten und Risiken individuell abgewogen werden müssen.
CKW (z.B. Tri- und Perchlorethylen) in der Wasserreinigung
In der Wasserreinigung spielen chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) wie Tri- und Perchlorethylen eine bedeutende Rolle. Diese Verbindungen werden eingesetzt, um organische Kontaminanten in industriellen Abwässern effizient zu entfernen. Die wirksame Abwasserbehandlung dieser Verbindungen erfordert den Einsatz moderner Umweltschutztechnologien, um sicherzustellen, dass keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt entstehen.
Tri- und Perchlorethylen sind oft in industriellen Abwässern zu finden und ihre Entfernung ist ein wichtiges Ziel der Grundwassersanierung. In Deutschland zeigen Untersuchungen, dass über 60% der kontaminierten Standorte Altlasten aufweisen, die hauptsächlich durch industrielle Anwendungen und militärische Aktivitäten verursacht wurden. CKW sind bei etwa 80-95% dieser Altlasten die Hauptverunreinigungen.
Die durchschnittliche Dauer, um kontaminierte Grundwasserstandorte vollständig zu sanieren, beträgt zwischen 5 und 20 Jahren. Diese Zeitspanne hängt stark von der spezifischen Schadstoffkonzentration sowie von den verwendeten Reinigungstechnologien ab. Beim Einsatz von Adsorptionsfiltern kann die Effizienz der CKW-Entfernung bis zu 99% betragen.
Reporting in Studien zeigt, dass durch die Anwendung geschichteter Filtrationsverfahren, die Entfernung von CKW um bis zu 85% verbessert werden kann. In rund 30% der Sanierungsprojekte treten jedoch Misserfolge auf, hauptsächlich aufgrund unzureichender Kenntnisse über das Migrationsverhalten dieser Stoffe im Grundwasser.
Eine ständige Weiterentwicklung der chemischen Analytik ist unerlässlich, um die Messgenauigkeit der CKW-Konzentrationen im Wasser zu erhöhen. Moderne Methoden können die Genauigkeit um bis zu 95% steigern, was zu einer effektiveren Überwachung und Kontrolle der Sanierungsmaßnahmen führt.
Alternativen zu CKW
Die Entwicklung und Anwendung von nicht-halogenierten Kohlenwasserstoffen sowie anderen nachhaltigen Lösungen bieten umweltfreundliche Alternativen zu CKWs. Diese innovativen Ansätze verringern Abhängigkeiten von umweltschädlichen Chemikalien und tragen zur Reduktion von Emissionen bei.
Nicht-halogenierte Kohlenwasserstoffe
Im Vergleich zu CKWs stellen nicht-halogenierten Kohlenwasserstoffe weniger riskante Alternativen dar. Diese Verbindungen sind in der Regel weniger toxisch und pose geringere Gefahren für Mensch und Umwelt. Beispielsweise haben Isoalkane und n-Paraffine viele industrielle Einsatzmöglichkeiten, darunter in Anwendungen als nachhaltige Lösungsmittel. Sie können in einer Vielzahl von Reinigungsprozessen und bei der Produktion von Kunststoffen und anderen Materialien genutzt werden.
Nachhaltigere Lösungen und Systeme
Die Nutzung von grüner Chemie spielt eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung nachhaltiger Lösungen. Das Streben nach umweltfreundlichen Alternativen hat bereits dazu geführt, dass bestimmte CKWs wie Tetrachlormethan und 1,1,1-Trichlorethan wegen ihrer negativen Auswirkungen auf die Ozonschicht verboten wurden. Studien weisen darauf hin, dass signifikante Alternativen für viele chlorhaltige Produkte und Prozesse existieren, was zu einer Verringerung des Chlor-Verbrauchs um bis zu 50% in kurzer Zeit führen könnte.
Jahr | Anzahl der chemischen Reinigungsstandorte |
---|---|
1999 | 499 |
2000 | 516 |
2001 | 555 |
2002 | 658 |
2003 | 677 |
Die chemische Industrie berichtet, dass etwa 60% ihres Umsatzes mit Chlor oder Nebenprodukten wie Natriumhydroxid verbunden sind. Dennoch zeigt sich ein Trend zur Reduktion des Chlor-Verbrauchs zugunsten der Umweltfreundlichkeit. Grüne Chemie und nachhaltige Lösungsmittel sind somit nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch ein bedeutendes Zukunftsfeld für Forschung und Entwicklung.
Entsorgung und Rückgewinnung von CKW
Angemessene Entsorgungs- und Rückgewinnungsmethoden für chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) sind von entscheidender Bedeutung, um Umweltbelastungen durch Sondermüll zu verhindern. Fortschritte in modernen Recyclingverfahren bieten heute effektive Lösungen, die sicherstellen, dass CKW umweltfreundlich entsorgt und recycelt werden können.
Die Einhaltung strenger Umweltstandards ist unerlässlich, um die Risiken für Boden und Grundwasser zu minimieren. Unterschiedliche Technologien kommen hierbei zum Einsatz:
Methode | Standard Volumenstrom (m³/h) | Anmerkungen |
---|---|---|
Aktivkohleadsorption (ZA-15) | 0-30 l/Tag | Elimination und Rückgewinnung von Lösungsmitteln |
Aktivkohleadsorption (ZA-300) | 20 l/h | Adsorptionskapazität für größere Mengen |
Aktivkohleadsorption (ZA-500) | 80 l/h | Intensive Rückgewinnung für industrielle Anwendungen |
Katalytische Oxidation | 10-1000 m³/h | Effiziente Umwandlung von CKW in ungiftige Verbindungen |
Terracure® Methode | 50-150 m³/h | Spezialverfahren für die Abwasserbehandlung |
Modulare Systeme bieten die Flexibilität, sich an bestehende Produktionsanlagen anzupassen und umfassen umfangreiche Datenaufzeichnung sowie Fernsteuerungsfunktionen. Dies gewährleistet die kontinuierliche Überwachung und Optimierung der Prozesse. Durch die Integration solcher Technologien kann die CKW-Entsorgung nachhaltig gestaltet werden, ohne die Umwelt zu belasten.
Zukunftsperspektiven und Forschung
Die Zukunftsperspektiven und die fortlaufende Forschung im Bereich der CKWs, insbesondere Tri- und Perchlorethylen, sind stark auf Innovation und Technologieentwicklung fokussiert. Es geht darum, neue Technologien zu entwickeln, die eine sicherere Nutzung und Handhabung von CKWs ermöglichen. Parallel dazu wird ein starker Fokus auf den Verbraucher- und Umweltschutz gelegt.
Entwicklung neuer Technologien
Ein wesentlicher Teil der laufenden Forschung konzentriert sich auf die Technologieentwicklung, um die Handhabung und Nutzung von CKWs sicherer und effizienter zu gestalten. Innovative Ansätze in der Verfahrenstechnik und neue Materialien tragen dazu bei, dass CKWs in der Industrie mit minimalen Risiken verwendet werden können. Hierbei stehen fortschrittliche Filter- und Recyclingtechniken im Vordergrund, die Emissionen reduzieren und den Einsatz von CKWs weniger bedenklich machen.
Verbraucher- und Umweltschutz
Zusätzlich zur Technologieentwicklung wird intensiv daran gearbeitet, den Verbraucher- und Umweltschutz zu stärken. Dabei spielt die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“ eine zentrale Rolle. Diese wurde am 14. Februar 1992 durch den Deutschen Bundestag eingesetzt und veröffentlichte am 12. Juli 1994 wesentliche Berichte zur nachhaltigen Nutzung von Materialien. Über 20 Mitglieder, darunter Vertreter von sieben politischen Parteien, arbeiten daran, ökologisch nachhaltige Wirtschaftspraktiken zu entwickeln. Ihr Ziel ist es, die Verantwortung entlang der gesamten Produktkette – vom Hersteller bis zur Entsorgung – zu stärken und sicherzustellen, dass umweltpolitische Entscheidungen auf gesellschaftlicher Ebene getroffen werden.
Diese Kommission empfiehlt auch die Implementierung einer ökologischen Steuerreform, um Unternehmer zu motivieren, umweltfreundlichere Kostenrechnungen vorzunehmen. Dies zeigt, dass nachhaltige Entwicklung nicht nur ein Thema der Technik, sondern auch eine sozioökonomische Herausforderung ist, die integrierte Lösungsansätze erfordert.
Zukunftsperspektiven | Detail |
---|---|
Technologieentwicklung | Neuartige Filter- und Recyclingtechniken |
Schutzmaßnahmen | Stärkere Eigenverantwortung der Produktkettenakteure |
Ökologische Steuerreform | Einfluss auf unternehmerische Kostenrechnungen |
Fazit
In dieser Zusammenfassung wird deutlich, dass chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) trotz ihrer weit verbreiteten industriellen Nutzung signifikante Umwelt- und Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Die Untersuchung der physikalischen und chemischen Eigenschaften von CKWs, deren Verteilung in Umweltmedien und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken verdeutlichen die Dringlichkeit strenger Regulierungen. Der Einsatz als Reinigungs- und Lösungsmittel macht sie weiterhin relevant für zahlreiche Branchen.
Fortlaufende Forschung und die Entwicklung neuer Technologien sind entscheidende Schritte, um die negativen Auswirkungen von CKWs zu minimieren. Besonders die Erarbeitung und Implementierung alternativer Lösungsmittel könnten zu einer signifikanten Verringerung der CKW-Emissionen beitragen. Des Weiteren zeigen die Perspektiven und Entwicklungen neuer Technologien sowie die Schutzmaßnahmen für Verbraucher und Umwelt einen positiven Ausblick auf eine nachhaltigere Zukunft.
Strategische Empfehlungen umfassen die kontinuierliche Verbesserung der Umweltvorschriften und Grenzwerte sowie die Förderung nachhaltigerer Alternativen. Mit einer kombinierten Anstrengung von Regulierungsbehörden, Industrie und Forschungseinrichtungen kann der Weg zu einer umweltfreundlicheren Nutzung und schrittweisen Eliminierung von CKWs geebnet werden. Letztlich werden durch diese Maßnahmen nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Gesundheit der Menschen gesichert, was einen deutlichen Mehrwert für die Gesellschaft darstellen kann.